Integration

Die Stadt Erlangen hat sich das Motto „Offen aus Tradition” gegeben und lebt dieses Prinzip „Einheit in der Vielfalt” täglich. Wir stellen uns den Herausforderungen durch Fordern und Fördern. In unserer Stadt leben Menschen aus über 140 Nationen und stellen eine Bereicherung für unsere Stadtgesellschaft dar. Integration ist eine wechselseitige, gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie ist jedoch kein einseitiger Prozess. Die CSU unterstützt die Umsetzung des einstimmig vom Stadtrat beschlossenen Integrationsleitbildes. Wir sind stolz darauf, dass unsere Stadt 2009 als „Stadt der Vielfalt” mit Prädikat ausgezeichnet wurde.

Wir wollen eine Willkommens- und Partizipationskultur in der toleranten Hugenottenstadt. Hierzu zählt auch die Teilhabe an der demokratischen Willensbildung auf kommunaler Ebene, so dass aus Gästen Mitbürgerinnen und Mitbürger werden, die sich aktiv in das politische Leben einbringen können.
Wir unterstützen die interkulturelle und interreligiöse Kommunikation, die vorurteilsfrei auf gleicher Augenhöhe geführt werden muss. So wurden die Dekanatsgespräche des Oberbürgermeisters zur interreligiösen Runde erweitert. Durch die „Woche der Brüderlichkeit“ fördern wir den Dialog zu unseren jüdischen Mitbürgern und durch die Christlich-Islamische Arbeitsgemeinschaft den Dialog zu unseren muslimischen Mitbürgern. Wir haben uns erfolgreich für die Einrichtung eines Lehrstuhls „Islamische Studien” an der FAU eingesetzt, der im Jahr 2011 seine Arbeit aufgenommen hat.
Städtepartnerschaften

Durch den Fortbestand der langjährigen Städtepartnerschaften mit Eskilstuna (Schweden), Rennes (Frankreich), Stoke-on-Trent (England), Wladimir (Russland), San Carlos (Nicaragua), und Besiktas (Türkei) sowie neuerdings Riverside (USA) pflegen wir auch den internationalen Dialog. Unser erfolgreiches Projekt „Deutsch-Offensive” für alle Menschen mit Migrationshintergrund in unserer Stadt ist ein wichtiger Baustein für Integration. Weiterhin sehen wir jede weitere Sprache, die die Menschen sprechen, als Bereicherung.
Wir befürworten das Projekt „Begleiter”, bei dem Kinder aller Nationalitäten unabhängig ihrer Herkunft in der Schule zusätzlich gefördert werden und einen Bildungspaten, der ihnen Vertrauensperson und Begleiter auf dem Weg von der Schule zum Arbeitsmarkt ist, erhalten. 

Mit dem Ausbau der Ganztagsschulen erbringen wir einen Beitrag zur Förderung der Chancengerechtigkeit sozial benachteiligter Kinder. Mit der Konzepterstellung und Realisierung des Sprachförderprogramm „Wi.L.D.” – Wir Lernen Deutsch an Grundschulen und Mittelschulen in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl „Didaktik des Deutschen als Zweitsprache” leisten wir einen wichtigen Beitrag zu dem obigen Postulat „Sprache ist der Schlüssel zum Erfolg”. Unsere Unterstützung erhielten auch interkulturelle Veranstaltungen (Wochen gegen Rassismus, der Interkulturelle Monat und das Integrationsprojekt BIG (Einbindung von Migranten durch Sport, insbesondere für Frauen), Deutsch 240 im Kindergarten sowie das Hippy-Programm für Vorschulkinder). Mit der Aktion „Jugend-Arbeit-Zukunft” JAZ e.V. sowie der Gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA) bereiten wir auch Menschen mit Migrationshintergrund für den Arbeitsmarkt vor. Wir begrüßen, dass sich immer mehr Schulen „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nennen können.

Willkommenskultur

In den nächsten Jahren wollen wir unsere Stadt weiter interkulturell öffnen und mit der Umsetzung einer Willkommenskultur die Akteure aus Verwaltung, Wirtschaft und Stadtgesellschaft motivieren, mit offenen Armen auf die Menschen mit Migrationshintergrund zuzugehen. Weiterhin wollen wir die oben genannten Initiativen nicht nur fortführen, sondern weiter ausbauen.

Eine besondere Bedeutung kommt bei der Integration unserer städtischen Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAU zu, die einen überproportionalen Anteil an Mieterinnen und Mietern mit Migrationshintergrund hat und als außerordentlich erfolgreicher Akteur der Integration in unserer Stadtgesellschaft wirkt. Mit unseren jährlich stattfindenden Integrationskonferenzen setzen wir nicht nur thematische Schwerpunkte bei der Integration (z. B. kulturelle Bildung, politische Teilhabe etc.), sondern ermitteln in regelmäßigen Abständen unsere Integrationserfolge.

Der Dialog der Kulturen und Religionen ist eine grundlegende Voraussetzung für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und ein gedeihliches Miteinander in unserem Land. Dies muss geprägt sein von Verstehen, Aufrichtigkeit und gegenseitigem Respekt.

Langfristig ist unser Ziel, eine herkunfts-unabhängige Chancengerechtigkeit für alle bei der Bildungsförderung, der Jugendarbeit, auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt.