Wirtschaft

Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Erlangen in den vergangenen 18 Jahren war atemberaubend und wird dadurch charakterisiert, dass die Zahl der Arbeitsplätze im genannten Zeitraum um fast 30% gestiegen ist, nämlich von damals 78.000 auf derzeit 104.000 Arbeitsplätze. Dieser Wert wird von kaum einer anderen deutschen Großstadt erreicht. 

Verantwortlich für diese großartige Entwicklung war eine kluge Wirtschaftspolitik, die Unternehmerinnen und Unternehmern in dieser Stadt ermuntert hat, in diese Arbeitsplätze zu investieren. Die Stadt Erlangen hat ein Übriges dazu beigetragen, um Familie und Beruf vereinbar zu machen. So verfügt Erlangen heute über die höchste Quote an Kinderkrippen aller bayerischen Großstädte und wird im Jahr 2014 bereits die 50%-Marke überschreiten. 

Diese positiven Rahmenbedingungen haben auch die Siemens AG bewogen, in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren 500 Mio. Euro in den Siemens-Campus auf dem heutigen Forschungsgelände im Erlanger Süden zu investieren. Erlangen kümmert sich aber auch selbst um die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit, in dem wir uns getreu der Devise „näher am Menschen” darum kümmern, im Rahmen des Optionsmodells Langzeitarbeitslose wieder in Beschäftigung zu vermitteln. 

Auch die geringe Jugendarbeitslosigkeit ist das Ergebnis von JAZ e.V. (Jugend Arbeit Zukunft), wo junge Schüler und Azubis betreut werden. Die Stadt Erlangen erbringt mit der Heinrich-Lades-Halle eine wichtige Dienstleistungsfunktion für die Kongresse der Universität und der Kliniken, für die Siemens AG und die weiteren Erlanger Unternehmen sowie für die Kulturveranstaltungen beispielsweise des GVE. Zwischenzeitlich ist es uns auch gelungen, ein zentrales Veranstaltungsmanagement im Zusammenhang mit der Heinrich-Lades-Halle zu etablieren.

Erlangen ist spitze

Da Kommunen nicht in einem unmittelbaren Wettbewerb zueinander stehen, muss die Qualität kommunalen Handelns indirekt, d. h. durch Vergleiche ermittelt werden. Hier belegt Erlangen im Zukunftsatlas 2010 der Prognos AG unter 412 Städten und Landkreisen einen hervorragenden dritten Platz, welcher im jüngsten Zukunftsatlas 2013 wieder bestätigt wurde. Im Städteranking 2010 der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft konnte Erlangen unter den 100 einwohnerstärksten kreisfreien Städten in Deutschland sogar Platz eins erobern. 

So verwundert es nicht, dass Erlangen im Jahr 2012 von der Bayerischen Staatsregierung als einzige Kommune den „Bayerischen Qualitätspreis – wirtschaftsfreundliche Gemeinde” zum zweiten Mal erhalten hat. Durch Firmenansiedlungen von Geis, Faber-Castell und Erlas sind heute auf dem Gebiet des ehemaligen Kraftwerks Franken II mehr Menschen beschäftigt als vor der Schließung.

Trotz dieser hervorragenden Werte darf sich Erlangen nicht auf seinen Erfolgen ausruhen. Um den hohen Standard zu halten, ist es dringend erforderlich, weitere Gewerbeflächen auszuweisen, bzw. brachfallende Gewerbeflächen sofort einer neuen gewerblichen Nutzung zuzuführen (z. B. Gewerbegebiet Frauenaurach an der Zeppelinstraße). Die CSU setzt sich dabei auch für die Erweiterung des Gründerzentrums Medical Valley Centers (MVC) und die Erneuerung des Gründerzentrums IGZ ein.

Einzelhandel

Im Bereich des Handels wollen wir die Einzelhandels-Nahversorgung auch für Familien und Ältere vor allem in den Stadtteilen sichern und ausbauen. Mit den Arcaden ist es gelungen, den Einzelhandelsstandort Innenstadt zu stärken und ein Ausweichen von Einzelhandelsaktivitäten auf die grüne Wiese zu verhindern. Aus Sicht der CSU sind keine weiteren Handelsflächen notwendig, da schon jetzige Handelsflächen auf Kaufkraft von außerhalb angewiesen sind. 

Wir setzen uns ein für eine wirtschaftsfreundliche Auslegung von Verwaltungsvorschriften z. B. beim Parken, Be- und Entladen und dem Lieferverkehr, aber auch der Gestaltungssatzung für Werbeanlagen. Die Stadtverwaltung muss in einem Selbstverständnis als Dienstleister Ermessenspielräume im Sinne nachhaltiger Mittelstandsentwicklung nutzen.

Wir setzen uns massiv für eine Stärkung der Altstadt bzw. der gesamten Innenstadt durch eine großzügige Genehmigungspraxis, z. B. bei der Möblierung und Außenbestuhlung, unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes, ein. Im Zusammenhang mit der Landesgartenschau sollte ein Ideenwettbewerb zur Bebauung des Großparkplatzes ausgeschrieben werden, beispielsweise mit einem Science Center, einer Hotelanlage und neuen Parkmöglichkeiten.

Wir wollen den Mittelstand und das Handwerk stärken durch Berücksichtigung des Erlanger Handwerks bei städtischen Vergaben im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten, beispielsweise durch die Ausschreibung überschaubarer, klar definierter Lose. Darüber hinaus wollen wir dem Mittelstand durch Einrichtung eines Wirtschaftsbeirats ein Sprachrohr eröffnen. 

Weiterhin halten wir es für überlegenswert, das Wirtschaftsreferat mit mehr Befugnissen im Liegenschaftsbereich auszustatten. Langfristig plädieren wir für die Erarbeitung eines Leitbildes Erlangen 2030 für den Bereich Wirtschaft und Arbeiten in Erlangen.